Neue Wasserversorgungs-anlage

Radolfzell am Bodensee ist bekannt für seine malerische Landschaft und hohe Lebensqualität. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Lebensqualität ist das hochwertige Trinkwasser, das täglich aus den Quellen und Brunnen der Stadt gewonnen wird. Acht Quellen und neun Tiefbrunnen speisen acht Hochbehälter mit einem Fassungsvermögen von ca. 9.500 m³ Wasser. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. verbraucht eine Person rund 125 Liter Wasser am Tag. An warmen Tagen kann der Haushaltsbedarf jedoch um rund 60 % steigen.

 

Eine zuverlässige Wasserversorgung

Die Stadtwerke Radolfzell tragen die Verantwortung für die Bereitstellung des lebenswichtigen Rohstoffes. "Unser Unternehmen arbeitet permanent daran, dass die Quellen auch in Zukunft noch zur Verfügung stehen", erklärt Lars Kießling, Technischer Leiter der Stadtwerke Radolfzell. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, haben die Stadtwerke in den letzten Jahren erhebliche Investitionen getätigt. Ein bedeutender Schritt ist die Errichtung einer neuen Wasseraufbereitungsanlage im Radolfzeller Ortsteil Böhringen.

 

Die neue Wasseraufbereitungsanlage in Böhringen

 

Für rund 2,5 Millionen Euro wird in Böhringen eine neue Wasseraufbereitungsanlage gebaut, die das Wasser der Frauenwiesquelle reinigen wird. Bisher geschieht dies noch am Standort der Stadtwerke am Untertorplatz. Da die Anlage jedoch bereits 60 Jahre alt ist und die Stadtwerke in naher Zukunft ihren Standort in die Herrenlandstraße verlegen, wurde eine neue Aufbereitungsanlage notwendig, so Kießling beim Richtfest der neuen Anlage. Diese befindet sich in direkter Nähe zum Böhringer Bahnhof und soll ab dem kommenden Jahr täglich rund 1.200 Kubikmeter Trinkwasser reinigen und bereitstellen.

 

Technische Kapazitäten und Leistungsfähigkeit

Die neue Anlage ist in der Lage, eine maximale Fördermenge von 50 Kubikmetern Wasser pro Stunde zu erreichen. Dies entspricht einer täglichen Kapazität von 1.200 Kubikmetern, ausreichend, um sowohl Radolfzell als auch Böhringen zuverlässig zu versorgen. "Die Frauenwiesquelle ist eine der wichtigsten Quellen neben den Tiefbrunnen der Stadt", betont Lars Kießling. Mit der neuen Anlage kann der gesteigerte Wasserbedarf an warmen Tagen effizient gedeckt werden.

 

Moderne Technik und nachhaltige Bauweise

 

Die Bauweise der neuen Anlage ist einfach, aber effektiv. Auf eine gegossene Betonbodenplatte wurden große Tankbehältnisse gesetzt, die anschließend mit einem Gebäude in Holzrahmenbauweise umbaut wurden. Der fensterlose Bau ist schlicht und fügt sich mit seiner sägerauen Holzverschalung harmonisch in die Umgebung ein.

 

Technisch betrachtet, wird das Wasser aus der Quelle in dem Gebäude durch einen Mehrschichtfilter geführt und anschließend mit Ozon behandelt. Zur Sicherheit und um eine Keimfreiheit zu garantieren, wird das Wasser abschließend noch mit UV-Strahlung behandelt. Aufgrund der konstanten Wassertemperatur von zwölf bis 13 Grad Celsius über das Jahr arbeitet das Gebäude wie ein überdimensionaler Kühlschrank. Dies erforderte spezielle Dämmmaßnahmen, die den Effekt umkehren und die Kühleigenschaften optimal nutzen.

 

Herausforderungen und Ausblick

 

Die Arbeiten für das Gebäude wurden laut Lars Kießling im geplanten Zeitraum umgesetzt. Ein letzter Schritt steht jedoch noch aus: Die Verlegung einer neuen Leitung nach Radolfzell, die sicherstellen soll, dass das aufbereitete Wasser effizient in das bestehende Versorgungsnetz eingespeist wird.

Mit der neuen Anlage sichern die Stadtwerke Radolfzell die Wasserversorgung der Stadt für die kommenden Jahre. Diese Maßnahme ist ein wichtiger Meilenstein in der nachhaltigen Nutzung und Aufbereitung der wertvollen Wasserressourcen.

Radolfzell investiert kontinuierlich in seine Wasserinfrastruktur, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden und die hohe Qualität des Trinkwassers zu sichern. Die neue Wasseraufbereitungsanlage in Böhringen ist ein Beispiel für die vorausschauende Planung und das Engagement der Stadtwerke. Mit modernen Technologien und nachhaltigen Bauweisen stellt Radolfzell sicher, dass die Bürgerinnen und Bürger auch in Zukunft mit erstklassigem Trinkwasser versorgt werden.